EHM: Bauprojekt Kloster 2026

Körbe, Pinsel, Zwirn

Körbe, Pinsel und Zwirn, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumKörbe, Pinsel und Zwirne aus verschiedenen Pflanzenfasern. Sie dienen zur Ausgestaltung der Schulangebote. Der kleine Korb und der Pinsel bestehen aus Lindenbast. Der große Korb aus Binsen. Der Zwirn wurde aus Brennesselfasern hergestellt.Gefertigt im Geschichtserlebnisraum von Manfred Pfeifer, Mitarbeiter im Geschichtserlebnisraum.

Kreisel

Holzkreisel, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumHolzkreisel nach einem Fund aus der Lübecker Innenstadt mit zugehöriger Peitsche, ca. 15. Jahrhundert.Der Kreisel wurde von Edda Haß, Mitarbeiterin im Geschichtserlebnisraum, an der Wippdrechselbank gedrechselt.

Kochtopf

Slawischer Kochtopf, Mittelslawisch, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumRekonstruktion von Henrik und Victoria Meß, nach einem Scherbenfund der slawischen Siedlung Kücknitz/Pöppendorf bei Lübeck. Hergestellt wurde der Topf aus Ton der Gegend, gebrannt im Grubenbrandverfahren im Geschichtserlebnisraum. Der Topf findet im Geschichtserlebnisraum Verwendung bei der Zubereitung von Suppen am offenen Feuer.Henrik und Victoria sind ehrenamtliche Mitarbeiter im Geschichtserlebnisraum.

Ziegelei

Die Ziegelei mit Trockenschuppen und Ziegelöfen ist die Voraussetzung dafür, auf der Klosterbaustelle die für Lübeck so typischen Backsteine aus eigener Herstellung verbauen zu können. Aus tonhaltigem Lehm werden die Ziegel in Holzformen geformt und nach 4 – 6 Wochen Trockenzeit gebrannt. Der große Ziegelofen und der Schuppen sind für ca. 600 Steine ausgelegt, die kleineren für nur etwa 100 Steine.

Backstein

Backstein und Form, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumDie Herstellung von Backstein ist die Grundlage für alle heute noch sichtbaren Gebäude aus der Hansezeit. In der Ziegelei des Geschichtserlebnisraums sind seit 2014 über 1000 Backsteine im Klosterformat und hunderte von Backsteinen anderer Form und Größe geformt und gebrannt worden.Die Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen unter der Anleitung von Frank Kock, Mitarbeiter im Geschichtserlebnisraum, durchgeführt.

Historischer Hintergrund

Im Jahr 1186 kamen 12 Mönche aus dem Zisterzienserkloster Loccum (Niedersachsen), auf Geheiß des Grafen Adolf III. von Holstein und Stormarn und gründeten an einer stratetisch wichtigen Position im slawischen Wagrien, dem heutigen Reinfeld (Schewsig-Holstein), ein Kloster. Dieses Kloster ist heute nur noch archäologisch nachzuweisen. Es dient als Hintergrundgeschichte für unser Klosterprojekt.

Klosterbauprojekt 2026

Die ganzheitliche Verzahnung der übergreifenden Kultur-, Sozial- und Bildungsarbeit des Geschichtserlebnisraums manifestiert sich im Großprojekt "Kloster 2026". Klöster waren die ersten Bildungseinrichtungen Nordeuropas, die das Wissen der Spätantike mit dem der Neuzeit verbanden. Kloster und Schule waren für den mittelalterlichen Menschen gleichgesetzt und die bedeutendsten Bildungsträger ihrer Zeit. Die großen Anlagen waren sich selbst versorgende, rasch florierende Wirtschaftsbetriebe und in der Beschaffung von Lebensmitteln nahezu autark. Typischerweise wurde das Umfeld eines Klosters den Bedürfnissen der Institution angepasst, indem beispielsweise Fischteiche oder Hutewälder angelegt wurden. Für die meisten Dienstleistungen gab es die notwendigen, eigenständigen Werkstätten. Klostergründungen dienten zudem als Ausgangsort für Missionierung und Christanisierung, wie zum Beispiel an der slawisch besiedelten Ostseeküste.Foto: © Europäisches Hansemuseum

Klostermodell

Modell der Klosteranlage nach ihrer Fertigstellung 2026 Sammlung GeschichtserlebnisraumModell der Klosteranlage, wie sie bis 2026 im Geschichtserlebnisraum fertiggestellt werden soll. Entworfen wurde die Anlage von dem Archäotechniker Ernst Giese unter der Berücksichtigung verschiedener romanischer Bautechniken des 10. bis 13. Jahrhunderts.Das Modell wurde im Geschichtserlebnisraum von den Mitarbeitern Marco Schütt und Frank Thomas hergestellt.Foto: © Olaf Malzahn

Tretkran

Kernstück des mittelalterlichen Tretkrans ist ein übermannshohes hölzernes Tretrad (Laufrad Durchmesser ca. 5 m) mit Holz-Speichen auf jeder Seite. Das Rad ist auf einer schweren, horizontalen Holzwelle angebracht, die auf freistehenden Radlagern ruht. Diese Art von Kränen hat den Bau der großen Kirchen in der Lübecker Innenstadt ermöglicht. Der Rekonstruktion des Krans liegen verschiedene mittelalterliche Illustrationen nach Günther Bindings „Der mittelalterliche Baubetrieb in zeitgenössischen Abbildungen“ zu Grunde.Der Kran wurde im Rahmen der Sommerbaustelle der „Freireisenden Handwerker“ 2014 im Rahmen einer Handbaustelle gebaut.Foto: © Geschichtserlebnisraum Roter Hahn

Bildtafel

Romanische Bildtafel, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumBildtafel aus der Wandstabkirche St. Nikolai, Lübeck/Kücknitz. Insgesamt schmücken 32 Tafeln die Kirche. Die Farben hierfür wurden aus historisch belegten Pigmenten im Geschichtserlebnisraum hergestellt. Die Tafeln wurden von dem Lübecker Künstler Felix Karweick geschaffen, in Anlehnung an die romanischen Bildtafeln der Kirche St. Martin, Zillis, Schweiz aus dem frühen 12. Jahrhundert.Foto: © Geschichtserlebnisraum

Lange Halle des Burgklosters zu Lübeck

Das Maria-Magdalenen-Kloster wird von Dominikanerbrüdern auf dem Gelände der ehemaligen Burg errichtet. Die Lange Halle ist der älteste Teil der Anlage. Vermutlich wird das ursprüngliche Gebäude auf den Überresten der dänischen Burg errichtet. VerschiedeneFassungen der Wandmalereien erzählen von zahlreichen Umbauten, zeitweilig ist sie in drei Räume unterteilt. Die schriftliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1229.

Zinnguss

Zinngussform und Hahn, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumZinngussform und Hahn nach einem Vorbild aus dem 14. Jahrhundert aus London (GB). Der Hahn wird mit Kindern zusammen während der Schulprogramme gegossen. Er dient als Abzeichen und kann an Kleidungsstücke angenäht werden.Hergestellt von Janosch Willers, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Geschichtserlebnisraum.

Münze

Münzprägestempel und Münze, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumNachbildung einer der ältesten in Lübeck gefundenen Münzen »Denar« (lateinisch denarius, von deni: je zehn, kleinere Münzeinheit, Pfennig) von ca. 1181 (Friedrich I., Barbarossa).Münzen werden im Rahmen der Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche im Geschichtserlebnisraum hergestellt.

Kaufmannshaus

Das zweigeschössige Haus, das nach Befunden aus der Lübecker Innenstadt rekonstruiert ist, stellt die Urform des Lübecker Kaufmannshauses dar. Keller und Dachboden dienen als Lagerraum für die Waren, die im Erdgeschoss gehandelt werden. Als Wohnraum dient der erste Stock. Die Rekonstruktion beruht auf Grabungsergebnisse in der Lübecker Innenstadt Alfstr./ Fischstraße. Datiert wird das Haus auf das letzte Viertel des 12. Jahrhunderts. Gelegen zwischen ehemaligen Hafen und Markt, auf dem Scheitel des Lübecker Stadthügels.Das Haus wurde im Rahmen der Sommerbaustelle der „Freireisenden Handwerker“ 2014 errichtet.Foto: © Geschichtserlebnisraum Roter Hahn

Feuerschläger

Feuerschläger, Stein und Zunder, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumFeuerschläger, Flint/Feuerstein und Zunder wurden von der Eisenzeit bis in die Neuzeit bis zur Einführung des Streichholzes ab 1826 benutzt, um Feuer zu entfachen. Im Geschichtserlebnisraum wird der Feuerschläger im alltäglichen Gebrauch und bei der Durchführung der Schulprogramme mit Kindern verwendet. Der Zunder wird aus Rohrkolbensamen hergestellt.Der Feuerschläger wurde im Geschichtserlebnisraum von Jochen Kummerow († 2018), ehrenamtlicher Schmied im Geschichtserlebnisraum, geschmiedet.

Schrauber

»Brueghel-Schrauber«, Spielzeug, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumDie im Geschichtserlebnisraum hergestellte Rekonstruktion dieses Spielzeugs beruht auf dem Gemälde »Die Kinderspiele« von Pieter Brueghel dem Älteren (ca. 1560). Der Schrauber besteht aus einem gedrechselten, eiförmigen Körper, in dem sich eine mit Rotoren versehene Achse drehen kann. Als Antrieb dient ein um die Achse gewickelter Faden. Durch kräftiges Ziehen am Faden kann der Rotor so schnell gedreht werden, dass er tatsächlich wie ein Hubschrauber fliegt.Hergestellt wurde der Schrauber im Geschichtserlebnisraum von Edda Haß (Mitarbeiterin) und Frank Kock (Mitarbeiter).

Löffel

Holzlöffel, geschnitzt, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumHolzlöffel nach Vorbild eines spätmittelalterlichen Fundes aus der Lübecker Innenstadt, 15. Jahrhundert.Der Löffel wurde von Martin Tank, 1. Vorsitzender des Vereins GER Roter Hahn, im Geschichtserlebnisraum geschnitzt.

Kirche St. Nikolai

Die Wandstabkirche St. Nikolai ist der Nachbau einer Kirche aus Norwegen, die 2007 mit Jugendlichen errichtet wurde. Das Original wurde um 1170 in Haltdalen/Trondheim errichtet. Der Nachbau entspricht in Größe und Bauweise den Kirchen zur Zeit der christlichen Missionierung Norddeutschlands im 12. Jahrhundert. Holzkirchen aus dieser Zeit sind bisher nur aus archäologischen Funden bekannt. Die einfachen Stabkirchen hatten nur tragende Stäbe in den Ecken und Außenwänden. Das Streifenfundament ist aus Feldsteinen, ebenso wie der Altar.Der Glockenturm steht abseits der Kirche. Er ist ausgestattet mit dem Nachguss der ältesten Kirchenglocke von Niedersachsen, der Glocke von Jesteburg von 1193.St. Nikolai wurde am 29. Februar 2008 bei einem Gottesdienst mit Beteiligung der Lübecker Bischöfin ihrer Bestimmung übergeben.Foto: © Europäisches Hansemuseum

Schuhe

Lederschuhe, Replik Sammlung GeschichtserlebnisraumSchuhe nach Vorbild eines Fundes aus York (GB), ca. 11. Jahrhundert. Das Oberleder besteht aus Ziegen- und die Sohle aus Rindsleder. Die Schuhe werden seit ungefähr 20 Jahren zu verschiedenen Anlässen und zum Wandern getragen.Gefertigt von Stefan Kaukewitsch, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Geschichtserlebnisraum.

Kolonistenhaus

Der hölzerne Ständerbau beruht auf einem archäologischen Befund (Alfstr.38) aus dem ehemaligen Hafenbezirk des Lübecker Gründerviertels der auf 1195 datiert wurde. Außerhalb der Stadtmauern dienten diese Gebäude als Werktätten und Lagerräume. Mit einem Grundriß von 4m mal 8m entstanden die Bauten in der sogenannten deutschen Ostsiedlung auch im nordostdeutschen Raum, wie weitere Befunde aus Rostock, Schwerin, Breslau oder Riga belegen.Foto: © Geschichtserlebnisraum Roter Hahn

Geschichtserlebnisraum Roter Hahn

Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e. V. Pommernring 58 23569 Lübeck-Kücknitz[geschichtserlebnisraum.de](https://www.geschichtserlebnisraum.de/home.html)