EHM: Burgkloster, Sakristei

Szenische Konsole Leben Christi

Diese Konsole ist eine von zwei szenischen Konsolen mit Darstellungen aus dem Leben Christi. In dieser Konsole sieht man Christus mit Dornenkrone und Kreuz auf den Schultern. Das Motiv wird von einer Schriftbanderole umwunden.

Szenische Konsole Abbild Christus

Bei dieser Stuckkonsole ist das „Schweißtuch der Veronica“ (Christusabbild) zu sehen. Dargestellt ist nur der Kopf mit Nimbus (Heiligenschein). An den Wandanschlüssen befindet sich jeweils ein gerolltes Akanthusblatt. Der jetzt sichtbare Zustand ist eine vollflächige Überfassung des 19. Jahrhunderts.

Einführung

Aufgrund des fragilen Zustands des Schmuckfußbodens darf die ehemalige Sakristei des Burgklosters nicht betreten werden. In dem virtuellen Rundgang betrachten Sie die detailreiche Gestaltung des Raumes jedoch aus nächster Nähe. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erforschen! Während die Anfänge des Burgklosters auf das Jahr 1229 zurückgehen, entstand die Sakristei vermutlich erst um 1400. Sie diente zur Aufbewahrung von liturgischen Gegenständen. Die aufwändige Gestaltung dieses Raums zeugt von seiner besonderen religiösen Bedeutung. Nach der Umwandlung des Klosters in ein Armenhaus im frühen 16. Jahrhundert, wurde hier ein sogenanntes Herrenzimmer eingerichtet. Es war vermutlich das Arbeitszimmer der Vorsteher des Armenhauses, deren Wappen Sie auf der holzvertäfelten Wand sehen können. Die Sakristei war nicht Teil des Kirchengebäudes, sondern in die Anlage des Klosters bzw. Armenhauses integriert. Dadurch blieb der Raum beim Abriss der baufällig gewordenen Kirche im Jahr 1819 erhalten.

Restaurierter Schmuckfußboden

Bei diesem Mosaikfußboden handelt es sich um eine spätgotische Arbeit aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Boden setzt sich aus quadratischen und rhombischen Schmuckfliesen zusammen, welche aus buntem, gebranntem Ton und Gips bestehen. Das Ziegelmosaik bildet auf einer Länge von über 7,5 Metern ein Bandmuster mit schwarzen kreisförmigen Rosetten auf weißem Grund. Im Zuge der Raumgestaltung des 19. Jahrhunderts wurden innerhalb des Schmuckfußbodens Ergänzungen an schadhaften Bereichen vorgenommen. Zu erkennen sind die nachträglich eingefügten Fliesen daran, dass sie ebener und heller sind. Seit seiner Verlegung hat der Fußboden stark gelitten. Die Versuche, den Boden zu restaurieren blieben leider bisher erfolglos. Um den Boden nicht weiteren Belastungen auszusetzen, haben sich Denkmalschützer und Restauratoren entschieden, den Zugang zur Sakristei bis auf weiteres einzuschränken.

Wandmalerei Gregorsmesse

Diese Wandmalerei wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Auf diesem Teil der Wand ist die sogenannte Gregorsmesse abgebildet. Das Motiv steht im Zusammenhang mit dem damaligen Eucharistiestreit. Seit Ende des 14. Jahrhunderts wurden zunehmend Stimmen laut, die die Verwandlung der Hostie und des Weins in den Körper und das Blut Christi beim christlichen Abendmahl abstritten. Diese Position wurde von päpstlicher Seite als ketzerisch bekämpft. Als Beleg für die tatsächliche Verwandlung gilt eine Christuserscheinung, die Papst Gregor I während einer Messe mit Abendmahl gesehen haben will. Abbildungen wie diese stellen die Szene dieser bedeutungsvollen Gregorsmesse dar und nehmen damit Stellung zu einem damals aktuellen theologisch-politischen Problem.

Holztafel mit Wappen

Hier zu erkennen sind die Wappen der Armenhausvorsteher von 1640 bis 1796 auf einer Holzverschalung in Ölfarbe gemalt. Diese Holztafel stammt vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Trotz der Umwandlung von Kloster zu Armenhaus, wurden die Vorsteher Klostervorsteher genannt.

Tisch um Mittelsäule

Ein Möbelstück der Sakristei ist ein Tisch aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts, der um die mittlere Säule herumgebaut ist. Der Lübecker Tisch ist insofern interessant, als nur noch sehr wenige solche Tische aus Sakristeien des Mittelalters überliefert sind – natürlich auch, weil sie keine „Sakralmöbel“ im engeren Sinne waren, sondern Zweckgestelle, die man ohne weiteres auch entfernen konnte. Das war bei dem Lübecker Modell aus offenkundigen Gründen nicht unmittelbar praktikabel; wohl auch deshalb existiert der Tisch noch heute. Es ist möglich, dass auf diesem Tisch die liturgischen Gefäße verwahrt wurden.

Wandmalerei Volksmesse

Diese Wandmalerei wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Auf dieser Seite der Wand ist eine Volksmesse dargestellt. Der Priester in der Mitte hält eine Hostie in die Höhe. Wie zu damaliger Zeit üblich stehen Männer und Frauen getrennt. Links vom Altar steht die Gruppe der Frauen.

Restaurierter Schmuckfußboden Rosetten

Hier zu erkennen ist eine von drei verbliebenen Rosetten in schwarz auf weißem Untergrund.

Wandschrank

In der Sakristei einer Kirche werden wichtige Gegenstände für den Gottesdienst aufbewahrt, zum Beispiel liturgische Gewänder, Leuchter und Hostien. Hier befindet sich ein Wandschrank im spätgotischen Stil mit Türen und Beschlägen aus dem 15. Jahrhundert. Es liegt nahe, dass die liturgischen Gegenstände des Burgklosters in diesem Wandschrank aufbewahrt wurden.

Hörstation zur Sakristei Deutsch und Englisch

Wandmalerei Volksmesse

Diese Wandmalerei wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Auf dieser Seite der Wand ist eine Volksmesse dargestellt. Der Priester in der Mitte hält eine Hostie in die Höhe. Erst 1983 wurden die ausgemalten Schildbogenfelder aufgedeckt. Wie zu damaliger Zeit üblich stehen Männer und Frauen getrennt. Rechts vom Altar knien die Männer andächtig. Achten Sie auf die detailreich gemalten Gesichter.

Szenische Konsole Leben Christi

Hier ist eine der beiden figürlichen Stuckkonsolen zu erkennen, die den Gewölbebogen abschließen und aufwändig bemalt wurden. Zu sehen ist eine weitere Darstellung aus dem Leben Christi. Diese Konsole zeigt links Christus neben dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, der ihn zum Tod verurteilte. Pilatus trägt ein edles Gewand mit Hut sowie ein Schriftband in einer Hand. Seitlich prangen florale Ornamente mit Fruchtstand und traubenartigen Gehängen.

Gewölbeschlussstein

Hier zu sehen ist ein bunter Gewölbeschlussstein in Form einer Blume.

Gewölbeschlussstein mit Wappenschild

Bei den Gewölbeschlusssteinen handelt es sich um hölzerne Zierelemente mit floralen Motiven sowie Wappenscheiben in der Mitte. Die Wappenfelder zeigen jeweils dasselbe Motiv mit drei Elementen, die Wolfstatzen ähneln. Ihre Entstehungszeit wird mit der Nutzung der Sakristei als Herrenzimmer in Verbindung gebracht und in das 16. Jahrhundert datiert.