Deutsches Panzermuseum Munster

8,8-cm-Flak 37 L/56 (mit Sonderanhänger 202 und Erdkampfschutzschild)

Die 8,8-cm-Flak war besonders im Einsatz gegen feindliche Panzer sehr effektiv.Dieses Geschütz wurde Ende der 1920er Jahre als Flugabwehrkanone (Flak) entwickelt und in drei sehr ähnlichen Versionen gebaut. Bereits im Spanischen Bürgerkrieg wurde es durch die deutsche Legion Condor erfolgreich eingesetzt. Während der frühen Feldzüge des Zweiten Weltkrieges zeigte die Waffe jedoch vor allem hervorragende Wirkung gegen Bodenziele: Durch das große Kaliber sowie die hohe Mündungsgeschwindigkeit war es für diesen Einsatz perfekt geeignet. Zudem konnte das Rohr waagerecht gestellt werden, was nicht bei allen Flak möglich war. Die „Acht-Acht“, so der zeitgenössische Rufname, war gerade in den ersten Kriegsjahren oft die einzige deutsche Waffe, die die schweren, alliierten Panzer frontal durchschlagen konnte. Sie erwarb sich damit früh den Ruf einer Wunderwaffe, weil sie an vielen Kriegsschauplätzen wie Frankreich, Nordafrika oder der Sowjetunion die Entscheidung in Gefechten brachte.Die “Acht-Acht“ wurde während des gesamten Zweiten Weltkriegs eingesetzt. In abgewandelter Form diente sie auch als Bewaffnung schwerer deutscher Panzer, wie z.B. dem Tiger I. Auf deutscher wie auch alliierter Seite wurde diese Waffe schnell zu einer Legende. Bis heute ist die „Acht-Acht“ eine der bekanntesten Waffen des Zweiten Weltkrieges.

Sturmpanzerwagen A7V

Der A7V war der erste deutsche Panzer überhaupt.Die britische Armee setzte im September 1916 zum ersten Mal eine völlige neue Waffe ein: Panzer sollten den festgefahrenen Grabenkrieg wieder in Bewegung bringen. Der A7V wurde als deutsche Reaktion darauf entwickelt und für eine spätere Massenproduktion vorgesehen. Schon Anfang 1917 wurde dann aber entschieden, dass die feindlichen Tanks doch keine besondere Gefahr seien. Sie gingen oft kaputt und konnten relativ leicht ausgeschaltet werden. Angesichts knapper eigener Rohstoffe beschloss die Oberste Heeresleitung, sich vor allem auf den U-Bootkrieg zu konzentrieren. Den U-Booten wurde zugetraut, den Krieg zu entscheiden; den Panzern nicht. So wurden nur 20 A7V gebaut und eingesetzt. Aus heutiger Sicht ist der deutsche Entschluss nachvollziehbar. Panzer waren sogar für die siegreichen Alliierten nur hilfreiche Instrumente, aber keine Wunderwaffen. Ihre Rolle beschränkte sich darauf, mit der Infanterie gemeinsam in Schrittgeschwindigkeit anzugreifen und diese zu unterstützen. Daher erzielten sie nur taktische Erfolge, hatten aber auf den Kriegsverlauf keine entscheidende Auswirkung. In dem engen Fahrzeug waren 18, manchmal sogar bis zu 23 Mann Besatzung eingepfercht. Enorme Hitze von oft über 60° C, ohrenbetäubender Lärm, extreme Enge, Maschinendämpfe und Pulvergase wirkten auf die Besatzung ein. Dieses Exponat hier ist ein Nachbau. Der einzige erhaltene A7V steht in Brisbane, Australien.

Panzerkampfwagen 38(t)

Der tschechoslowakische Panzer TNHP wurde unter der Bezeichnung 38(t) von der Wehrmacht eingesetzt.Die zuverlässigen und hochwertigen TNHP-Panzer wurden von der Wehrmacht nach der Besetzung der Tschechoslowakei vereinnahmt. Das (t) in der Bezeichnung verweist auf diese Herkunft. Auch die Produktion wurde in Pilsen und Prag noch eine Weile fortgesetzt. Aber spätestens, als die Sowjetunion ab 1941 den T-34 in den Einsatz schickte, verlor der 38(t) zusehends an Bedeutung. Die 37-mm-Kanone und die genietete Panzerung waren mittlerweile technisch überholt. Auch wenn der 38(t) mit zunehmender Kriegsdauer meist nur noch im Hinterland der Front zum Einsatz kam, fand sein Fahrgestell weiterhin Verwendung. So wurde aus dem 38(t) der äußerst erfolgreiche Jagdpanzer „Hetzer“ entwickelt.Wir zeigen in der Ausstellung stellvertretend für den 38(t) einen schwedischen m/42 S-II. Dies war ein Lizenznachbau, der sich äußerlich durch eine etwas längere Wanne vom eigentlichen TNHP unterscheidet.

Leichter Kampfwagen II (Version Kanone)

Der LK II stellte einen bedeutenden Schritt in der deutschen Panzerentwicklung dar.Der LK II war ein leichter Panzer. Im Gegensatz zum A7V sollte er nicht durch Panzerung und Feuerkraft, sondern durch Schnelligkeit und Mobilität auf dem Schlachtfeld wirken. Geplant waren eine Version mit Maschinengewehren und eine mit einer Kanone. Der LK II war ein wichtiger Schritt in Richtung des modernen Panzerdesigns der folgenden Jahrzehnte. Der LK II wurde erst am 23.10.1918 für die Massenproduktion freigegeben - also ca. drei Wochen vor Kriegsende. Daher konnten nur zehn der geplanten 4.000 Exemplare gefertigt werden.Der LK II ähnelt dem britischen Whippet-Panzer deutlich. Er ist aber keine Kopie, wie man oft hört. Vielmehr sind die Ingenieure beider Staaten für das gleiche Problem unabhängig zur gleichen Lösung gekommen. Nach Kriegsende wurden die fertigen Panzer nach Schweden verkauft. Weil der Weimarer Republik Rüstungsexporte untersagt waren, geschah dies im Geheimen. Die schwedische Armee baute ihre Panzerwaffe auf den Erprobungen des LK II auf. Das hier ausgestellte Exemplar wurde dem Panzermuseum 1993 vom schwedischen Armee-Museum geschenkt. Das Kanonenrohr fehlt am ausgestellten Exemplar.

Schupo-Sonderwagen Daimler DZVR 21

Der SchuPo-Sonderwagen bewegte sich auf der Grenzlinie zwischen Militär- und Polizeifahrzeug.Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Reichswehr aufgrund des Versailler Vertrages auf 100.000 Mann beschränkt und durfte außerdem viele Waffentypen nicht besitzen. Dies umfasste u.a. schwere Schnellfeuergeschütze, U-Boote und auch gepanzerte Fahrzeuge. Erst 1920 wurde es der Armee gestattet, 105 gepanzerte, aber unbewaffnete Straßenpanzerwagen anzuschaffen. Die verschiedenen Polizeien der Weimarer Republik durften hingegen insgesamt 85 solcher Fahrzeuge beschaffen, die jeweils zwei Maschinengewehre in Drehtürmen besaßen. Damit sollten Aufstände bekämpft und die innere Ordnung aufrecht erhalten werden.Obwohl der Schu(tz)Po(lizei)-Sonderwagen damit formell eindeutig ein Polizeifahrzeug war, war er dem Wesen nach praktisch ein Militärfahrzeug seiner Zeit. Zudem hätte die Reichswehr die Fahrzeuge im Kriegsfall direkt beschlagnahmt und eingesetzt. Konsequenterweise nutzte die Wehrmacht die Fahrzeuge nach 1935 als Ausbildungsfahrzeuge und Panzerfunkwagen.

Leichter Zugkraftwagen (3 t) Mittlerer Entgiftungswagen

Der Leichte Zugkraftwagen (3 t) war den gesamten Zweiten Weltkrieg hindurch im Einsatz.Die deutsche Rüstungsindustrie brachte eine Vielzahl von Halbkettenfahrzeugen hervor. Diese wiesen eine größere Geländegängigkeit und eine größere Nutzlast als reine Radfahrzeuge, waren gleichzeitig aber einfacher und damit billiger herzustellen als reine Kettenfahrzeuge. Das Sd. Kfz. 11 (3 t) ist ein leichtes Modell. Diese Fahrzeuge waren robust und zuverlässig, sowohl in der Wüste Nordafrikas als auch im Winter der Ostfront. Hauptsächlich diente es als Beförderungsmittel für bis zu 8 Soldaten und als Zugmaschine von Geschützen. Die Bezeichnung „(3 t)“ bezieht sich auf die maximale Anhängelast.Diese Zugmaschinen wurden in vielen Versionen gebaut. Das hier gezeigte Sd. Kfz. 11/2 ist ein so genannter Entgiftungswagen. Er hatte Fässer mit Entgiftungsmittel geladen. Dieses Mittel wurde auf Gelände gesprüht, das mit chemischen Kampfstoffen bedeckt war, die auf Erdboden anhafteten - wie zum Beispiel Senfgas. Im Zweiten Weltkrieg wurde Gas auf dem Schlachtfeld jedoch nicht eingesetzt: Alle Seiten kamen zu dem Schluss, dass es für die mobile Kriegführung dieses Konfliktes taktisch schlichtweg ungeeignet war. Der Entgiftungswagen kam daher nie zum vorgesehenen Einsatz.

Kleines Kettenkraftrad Typ HK 101

Das Kettenkrad war eines der typischsten Fahrzeuge der Wehrmacht überhaupt.Das Kettenkrad erinnert durch sein Rad mit Lenker im vorderen Bereich an ein Motorrad, aber meist wurde das Fahrzeug gelenkt wie ein Panzer: mit den Ketten. Das Kettenkrad war eine leichte Zug- und Transportmaschine. Es konnte mit schwerstem Gelände fertig werden und erreichte trotzdem eine Straßengeschwindigkeit von 80 km/h. Gleichzeitig war es leicht zu fahren und mit akzeptablem Aufwand zu warten. Das Kettenkrad wurde von der Firma NSU gefertigt, die Motoren lieferte die Firma Opel.Nach dem Krieg fanden die Fahrzeuge u.a. in der Forst- und Landwirtschaft eine Weiterverwendung. Das Kettenkrad ist ein charakteristisches Fahrzeug der Wehrmacht: Es wurde auf unzähligen Bildern verewigt und hatte keine Entsprechung in anderen Armeen. Damit wurde es zu einem Symbol der Wehrmacht.

3,7-cm-Pak 35/36 L/45 mit Stielgranate 41 HL

Die 3,7-cm-Pak war bis etwa 1941 die standardmäßige Panzerabwehrkanone der Wehrmacht.Bereits im Spanischen Bürgerkrieg war diese Kanone erfolgreich eingesetzt worden. Ihre geringe Größe war dabei von Vorteil: Sie war sehr leicht und konnte problemlos von der Besatzung bewegt werden. Außerdem ließ sie sich sehr gut tarnen. Bereits 1940 wurde jedoch klar, dass die Kanone den schweren alliierten Panzern nichts mehr anhaben konnte. Aufgrund ihrer unzureichenden Leistungsfähigkeit gegen schwere Panzer wurde der Waffe der Spitzname „Heeresanklopfgerät“ oder auch „PanzerAnklopfKanone“ gegeben.Bis zur Einführung neuer Paks wurde 1941 als Übergangslösung die Stielgranate 41 HL entwickelt. Dieses Hohlladungsgeschoss konnte bis zu 180 mm Panzerstahl durchschlagen, was absolut ausreichend war. Allerdings sank die Reichweite der Pak mit dieser Munition auf 200 m; zudem musste ein Soldat die Granate vorne auf das Rohr stecken - vor dem Schutzschild.

5-cm-Pak 38

Die 5-cm-Pak 38 kam kurz nach ihrer Indienststellung bereits wieder an ihre Grenzen.Die Erfahrungen des Spanischen Bürgerkrieges 1936-1939 zeigten, dass das verbreitete Kaliber 3,7 cm künftig zur Bekämpfung moderner Panzer wohl nicht mehr ausreichen würde. Die Wehrmacht gab daher 1938 eine Kanone mit Kaliber 5 cm in Auftrag. Die 5-cm-Pak wurde ab Sommer 1940 an die Truppe ausgeliefert. Beim Einsatz gegen die modernen sowjetischen Panzer 1941 kam jedoch auch diese Waffe an ihre Grenzen. Wie auch bei der 3,7-cm-Pak 36 [Seite 20] entwickelte die Firma Rheinmetall zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit Munition mit einem besonders harten Kern aus Wolfram. Diese Munition war sehr durchschlagkräftig, aber Wolfram war im Deutschen Reich ein seltener Rohstoff. Später wurde daher ein überkalibriges Geschoss entwickelt, die Stielgranate 42 mit Hohlladung. Diese hatte jedoch die gleichen Nachteile wie die Stielgranate 41, die schon für der 3,7-cm-Pak entwickelt worden war. In geänderter Version wurde die Pak 38 auch in den Spähwagen Sd.Kfz 234/2 und als selbstladende Variante in Flugzeuge eingebaut.

7,5-cm-Pak 40

Die 7,5-cm-PaK 40 war eine leistungsfähige, aber schwere Panzerabwehrwaffe.Die gut geschützten Panzer der Roten Armee zwangen die Wehrmacht, eine Panzerabwehrkanone mit für damalige Zeit sehr großem Kaliber einzusetzen. Die 7,5-cm-Pak 40 erfüllte bei ihrer Einführung auch alle Erwartungen bei den Schussleistungen. Aber mit fast 1,5 t Gewicht war sie sehr schwer und konnte kaum von ihrer Mannschaft bewegt werden. Gerade in der Sowjetunion blieb das Geschütz oft im Schlamm stecken. Zum Stellungswechsel mussten daher Zugfahrzeuge verwendet werden. Das Feuern aus getarnten Stellungen und das schnelle Verlegen in andere Stellungen wurden damit extrem erschwert. Der Feuerkampf wurde so statischer und gefährlicher für die Besatzungen.Variationen der Waffe dienten als Bewaffnung für verschiedene Kampffahrzeuge. Ohne große Änderungen wurde die 7,5-cm-Pak 40 im Pak-Wagen  und im RSO verwendet. Weiterhin diente sie mit längerem Rohr als Kampfwagenkanone für den Panther und Jagdpanzer IV.

8,8-cm-Pak 43/41

Die 8,8-cm-Pak war ein Geschütz, das technisch und taktisch in Grenzbereiche vorstieß.Die 8,8-cm-Flugabwehrkanone wurde von der Firma Rheinmetall-Borsig gebaut. Die Firma Krupp hatte sich ebenfalls mit einem Modell um diesen Auftrag bemüht, war aber abgelehnt worden. Als klar wurde, dass immer schwerere Panzerabwehrkanonen (Pak) gebraucht wurden, baute Krupp seine Flugabwehrkanone zu einer Panzerabwehrkanone um. Der Entwurf wurde akzeptiert und ging 1943 in Produktion. Die 8,8-cm-Pak war sehr präzise und extrem durchschlagkräftig. Diese Vorteile wurden erkauft mit einem enorm hohen Gewicht und einer sehr großen Silhouette. Diese Waffe war kaum zu verstecken und ohne Zugmaschinen praktisch nicht vom Fleck zu bewegen. Die übliche Kampfweise der Pak war, aus getarnten Stellungen zu schießen und dann schnell in eine andere Stellung zu wechseln. Dies war mit der 8,8-cm-Pak nicht mehr zu machen. Sie war eine Waffe für einen langsamen, verbissenen Stellungskrieg, wie er für die Wehrmacht ab 1943 immer typischer wurde. Bei dem hier ausgestellten Exponat fehlt der Schutzschild. Dieser erreichte aber knapp 2 m Höhe. Die Kanone hatte daher den Spitznamen „Scheunentor“.

Panzerkampfwagen III Ausführung M

Der Panzer III war während des Zweiten Weltkriegs einer der am meisten eingesetzten deutschen Panzer.Der Panzer III sollte laut den Vorkriegsplanungen zusammen mit dem Panzer IV [Seite 38] den Hauptanteil der deutschen Panzer stellen. Da vom Panzer III zuerst nur geringe Stückzahlen produziert wurden, wurde er anfangs jedoch nur wenig eingesetzt. Dies änderte sich ab 1941 mit dem Krieg gegen die Sowjetunion: Obwohl der Panzer zunehmend veraltete, bildete er lange Zeit gemeinsam mit dem Panzer IV das Rückgrat der deutschen Panzertruppe. Nicht zuletzt weil die deutsche Industrie durch die fortwährende Produktion des Panzers hohe Gewinne erzielte, wurde er immer wieder modernisiert und weitergebaut. Die hier gezeigte Ausführung M wurde von 1942-1943 gebaut. Wichtigstes Merkmal ist die lange Kanone im Kaliber 5 cm, während frühere Modelle das Kaliber 3,7 cm trugen. Trotz solcher Nachrüstungen löste der Panzer IV jedoch den Panzer III nach und nach als wichtigsten Panzer der Wehrmacht ab, weil dieser noch größere Kanonen und stärkere Panzerung tragen konnte. Spätestens 1943 war dieser Wechsel abgeschlossen und die Produktion des Panzer III wurde eingestellt. Der hier gezeigte Panzer wurde 1942 per Schiff nach Nordafrika transportiert und bei der schweren Panzerabteilung 504 eingesetzt. Anfang Mai 1943 wurde das Fahrzeug 20 km westlich von Tunis von seiner Besatzung zerstört.

Sd.Kfz. 251/7 Mittlerer Pioniergerätewagen

Die Schützenpanzerwagen der Wehrmacht haben die Erinnerung an diese Armee besonders stark geprägt.Damit Infanteristen mit Panzern Schritt halten können, müssen sie ebenfalls auf Kraftfahrzeugen fahren. In den 1920er Jahren wurden dazu zuerst LKW eingesetzt. Diese konnten aber nicht in schwerem Gelände fahren und waren zudem ungepanzert. Schützenpanzerwagen waren die Lösung: Sie brachten Soldaten durch fast jedes Gelände und boten einen gewissen Panzerschutz. Allerdings waren die Fahrzeuge oben offen. Schützenpanzerwagen waren komplizierte und teure Fahrzeuge. Die Wehrmacht hatte niemals auch nur annähernd genug von ihnen, um alle Einheiten damit auszurüsten. Dennoch prägen diese Fahrzeuge die Erinnerung an diese Armee besonders stark: Die hochmodernen Schützenpanzerwagen wurden extrem oft in Wochenschauen und auf offiziellen Fotos gezeigt. Der mittlere Schützenpanzerwagen Sd. Kfz.251 war das Standardmodell der Wehrmacht. Insgesamt gab es 22 Versionen. Das hier gezeigte Modell 251/7 war für Pioniere ausgelegt. Im Innenraum wurde Platz für Werkzeug und Minen geschaffen, oben ist eine Behelfsbrücke angebracht, um kleinere Hindernisse zu überwinden.

Panzerkampfwagen IV Ausführung G

Der Panzer IV war das „Arbeitspferd“ der deutschen Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.Die Erinnerung an die Panzer der Wehrmacht wird meist durch die großen und späten Modelle wie Tiger und Panther bestimmt. Der mit Abstand am meisten produzierte Panzer war aber der Panzer IV: Insgesamt stellte er fast 28% der deutschen Kampfpanzer zwischen 1939 und 1945. Er wurde immer wieder modernisiert. Die im Museum gezeigte Ausführung G unterscheidet sich von seinen Vorgängern vor allem durch die neue 7,5 cm Kampfwagenkanone 40 L/43. Vorherige Modelle trugen kurze Stummelkanonen, die vor allem gegen „weiche Ziele“ wie Infanterie wirken sollten. Ab 1942 sollte der Panzer IV aber vor allem feindliche Panzer bekämpfen. Dazu war eine leistungsfähigere Waffenanlage notwendig, deren auffälligstes Merkmal ein deutlich längeres Rohr war. Darüber hinaus war das Fahrgestell des Panzer Grundlage zahlreicher anderer Waffensysteme wie zum Beispiel Hummel [Seite 102] und Jagdpanzer IV [Seite 84].Der Panzer IV war der einzige deutsche Panzer, der die gesamte Kriegsdauer über gebaut wurde. Der im Museum gezeigte Panzer wurde 1942 in Plauen (Sachsen) gebaut und nach Nordafrika verschifft. Dort wurde der Panzer in Tobruk entladen. Wenige Tage später blieb der Panzer im Einsatz liegen und wurde von der britischen Armee erbeutet.

T-34-76

Der T-34 ist eines der wichtigsten Modelle der Panzergeschichte.Der T-34 war eine Fortentwicklung früherer, sowjetischer Modelle. Allerdings wurden auch zahlreiche neue Wege beschritten, so dass ein völlig neuer Panzer entstand. Der T-34 war ein in vielen Belangen enorm moderner und leistungsfähiger Panzer: Sein kraftvoller Diesel und die breiten Ketten verliehen dem Fahrzeug eine enorme Geländegängigkeit. Die starke und zudem schräge Panzerung machte ihn undurchdringlich für die meisten Panzerabwehrkanonen seiner Entstehungszeit. Seine Kanone verlieh dem Fahrzeug ausreichende Feuerkraft. Der einzelne T-34 hatte aber auch Nachteile: Anfangs verfügte die Fahrzeuge kaum über Funk, die Optiken der Kanone waren miserabel, der Kommandant war überlastet und die Bedingungen im Panzer waren oft eine Qual. Der T-34 waren extrem robust und einfach konstruiert und daher leicht und schnell zu bauen. Die Sowjetunion konzentrierte sich trotz all seiner Schwächen auf den T-34 und produzierte ihn in enormen Massen - bis zum Kriegsende rund 35.000 Exemplare. Erst 1944 rollte ein verbesserter T-34 mit einem Geschütz im Kaliber 85 mm auf die Schlachtfelder, von dem noch einmal ca. 20.000 Exemplare gebaut wurden. [Seite 122] Diese Masse und die Stärken des Modells glichen seine Schwächen und die oftmals ungenügende Ausbildung der Besatzungen so weit aus, dass der T-34 zu einem entscheidenden Faktor des sowjetischen Sieges wurde. Dies aber zu einem horrenden Preis: Knapp 75% der Panzer wurden vernichtet.Der T-34 mit seiner markanten Form wurde 1945 einerseits zum Symbol der Befreiung - andererseits wurde er im Kalten Krieg für viele Menschen dann zu einem Symbol der Unterdrückung. Der T-34 ist heute noch in einigen Teilen der Welt in Gebrauch.

Medium Tank M4A1 Sherman

Der Sherman ist einer der meistgebauten Panzer der Welt.Der Sherman wurde ab 1940 als Antwort auf den deutschen Panzer III und IV entwickelt, die in Frankreich im Einsatz waren. Der Sherman sollte vergleichbar gepanzert und bewaffnet sein. Als er 1942/43 in Nordafrika auf diese Panzer traf, war er ihnen auch tatsächlich noch gewachsen. Als er jedoch ab 1944 dann in Europa eingesetzt wurde, war seine Kanone bereits veraltet, weil die dortigen deutschen Panzer mittlerweile schwerer gepanzert waren. Mit anderen Kanonen und verbesserter Munition wurde er wieder konkurrenzfähig - auch gegen Panzer wie den Panther und den Tiger. Als erster in Serie gebauter Panzer überhaupt hatte er eine in einer Achse stabilisierte Kanone. Dies erlaubte es in gewissem Maße, aus der Fahrt heraus zu schießen. Diese Fähigkeit hatten andere Panzer nicht; zum gezielten Schuss blieben die Panzer des Zweiten Weltkrieges ausnahmslos stehen. Die eigentümliche Formgebung war technisch bedingt: Die ersten Shermans wurden mit Flugzeugmotoren ausgerüstet, die sehr hoch waren. Gleichzeitig durfte eine bestimmte Breite nicht überschritten werden, um das Fahrzeug gut auf Zügen und vor allem in Schiffen transportieren zu können. Der Sherman wurde in vielen Versionen gebaut. Das Exponat kombiniert die Wanne eines M4A1 mit dem Turm eines späteren M4A3E8 („Easy Eight“).

Jagdpanzer IV

Sturmgeschütz neuer Art mit 7.5 cm Pak auf Fahrgestell PzKpfw. IVViele deutsche Jagdpanzer waren Improvisationen; der Jagdpanzer IV aber war ein spezieller Entwurf. 1943 wurde ein spezieller Jagdpanzer gefordert: Niedrig, mit schrägen Seitenwänden und fest eingebauter Kanone. Durch diese Formgebung konnte er unter geschickter Ausnutzung des Geländes feindliche Fahrzeuge überraschend angreifen. Er war zudem ausreichend geschützt und trotzdem kostengünstig zu produzieren, weil die komplexe Turmkonstruktion wegfiel. Der Jagdpanzer IV erfüllte im Einsatz alle Erwartungen. Das hier ausgestellte Exemplar ist überzogen mit Zimmerit. Dabei handelte es sich um eine betonähnliche Masse. Sie verhinderte die Anbringung von Haftminen. Zimmerit wurde ab September 1943 aufgetragen. Ein Jahr später wurde dies wieder eingestellt, weil der Prozess nicht nur sehr aufwändig war, sondern auch sinnlos: Die Gegner der Wehrmacht verwendeten keine Magnetminen. 

Sturmgeschütz III Ausführung G

Die Aufgabe von Sturmgeschützen wandelte sich im Krieg radikal. Sturmgeschütze sollten die Infanterie mit schwerem Feuer beim Angriff unterstützen. Dazu wurde eine kurze Kanone zwar mit Panzerung, aber ohne Turm auf das Fahrgestell des Panzer III montiert. Diese Stummelkanone war ausreichend im Einsatz gegen Infanterie, Maschinengewehre und Feldbefestigungen; zum Einsatz gegen andere Panzer war sie nicht gedacht. Die Sturmgeschütze waren mobil und geschützt genug, um auf dem Schlachtfeld mit der Infanterie mitzuhalten. Sie waren also motorisierte „Geschütze für den (Infanterie-)Sturm“, was ihren Namen erklärt. Im Verlauf des Krieges wurden Sturmgeschütze immer wichtiger für die Panzerabwehr. Für den Panzerkampf erhielten die Sturmgeschütze leistungsfähigere Waffen mit längeren Rohren, die zum Durchschlagen von Panzerung nötig waren. Im Prinzip hatten sie sich damit zu Jagdpanzern gewandelt.

Ratsch-Bumm 7,62-cm-Feldkanone 269(r)

Die „Ratsch-Bumm“ ist ein Beispiel für die Verwendung von Kriegsbeute durch die Wehrmacht.Zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion wurden von der Wehrmacht viele Exemplare dieser Waffe erbeutet und übernommen. Das (r) in ihrer Wehrmachtsbezeichnung weist auf den Ursprung „russisch“ hin. Ihre Einfachheit und ihre Zuverlässigkeit machten die sowjetische 7,62-mm-Kanone bei den deutschen Soldaten zu einem beliebten Beutegeschütz, das sich sowohl als Panzerabwehrwaffe als auch als Feldkanone für indirekten Beschuss eignete. Die anhaltende Verwendung der Waffe innerhalb der Wehrmacht führte zur Produktion von passender Munition im Deutschen Reich. Der Spitzname „Ratsch-Bumm“ rührte vom charakteristischen Geräuschkombination her, das die Waffe im Feuerkampf machte: Aufgrund der hohen Mündungsgeschwindgkeit lag nur wenig Zeit zwischen dem typischen Abschussgeräusch und dem Treffer. Die Waffe diente in verschiedenen Versionen auch als Kanone für diverse Kampffahrzeuge, unter anderem dem deutschen Marder II bzw. III [Seite 76] und dem sowjetischen SU-76. Nach dem Weltkrieg fand die Waffe erneute Verwendung in der NVA.

Panzerkampfwagen VI Tiger

Der Tiger ist der am meisten von Mythen und Legenden umwobene Panzer.Der Tiger ist der bekannteste deutsche Panzer des Zweiten Weltkrieges. Obwohl er erst 1942 zum Einsatz kam, reichen seine Wurzeln in die 1930er Jahre zurück. Daher ist das Design des Tigers auch ausgesprochen konservativ und besitzt noch keine geschossabweisende Formgebung. Es ist die typische deutsche Panzerform, die auch im Panzer III und IV Verwendung fand. Beim Tiger wurden Panzerung und Feuerkraft einfach ins Extrem gesteigert: Eine enorm dicke Panzerung wurde mit einer extrem durchschlagkräftigen, präzisen Kanone kombiniert. Um so ein Waffensystem aber zu realisieren, mussten im Inneren des Panzers sehr komplexe technische Lösungen gefunden werden. Der Tiger ist also kein origineller, aber ein technisch komplexer und sehr hochwertiger Panzer gewesen. Er war daher ein sehr teures Fahrzeug, das von Anfang an nicht für die Massenproduktion bestimmt gewesen war. Sein geringer Fahrbereich und technische Anfälligkeiten waren ständige Probleme. Seine eigentliche Rolle als „Durchbruchwagen“ spielte der Tiger aufgrund der Kriegslage nie. Die Tiger mussten vielmehr an allen Brennpunkten der Front als Kampfpanzer herhalten und wurden so nahezu restlos vernichtet oder verloren. Obwohl die einzelnen Tiger sehr kampfkräftig waren und hohe Abschusszahlen erzielten, hatten sie aufgrund ihrer geringen Zahl keinen entscheidenden Einfluss auf das Kriegsgeschehen. Schon im Krieg entwickelte sich ein „Mythos Tiger“. Die markante Form, die hohe Kampfkraft, die Propaganda - all das führte auf beiden Seiten dazu, dass der Tiger während des Krieges und vor allem danach als unbesiegbarer Wunderpanzer verklärt wurde.

Sd.Kfz. 251/9 Mittlerer Kanonenpanzerwagen

Der „Stummel“ ist ein Beispiel für die rasant entstehende Typenvielfalt des Sd.Kfz. 251.Schützenpanzerwagen waren eigentlich gepanzerte „Gefechtsfeldtaxis“. Sie sollten die Soldaten unbeschadet und schnell ins Gefecht bringen und sie später wieder aufnehmen. Dieser Wechsel aus Fahren unter Panzerschutz und abgesessenem Kämpfen war das charakteristische Merkmal der 1942 neu entstanden Panzergrenadiertruppe. Die Aufgabe des Fahrzeuges wurde aber schnell erweitert. Weil die Soldaten oft vergeblich auf Feuerunterstützung durch eigene Panzer oder Geschütze warten mussten, wurde einfach eine Kanone direkt auf einige Schützenpanzerwagen montiert. So wurde das „Taxi“ zum Kampfunterstützungsfahrzeug.Der Fahrzeugspitzname „Stummel“ rührte von der kurzläufigen Kanone her. Da das Fahrzeug nur ungepanzerte Ziele wie Menschenansammlungen und Feldbefestigungen bekämpfen sollte, reichte die Waffe aus. Längere Rohre waren nur für den Kampf gegen andere Panzer nötig und den musste der schwach gepanzerte Schützenpanzerwagen um jeden Preis vermeiden.

Panzerkampfwagen V Panther Ausführung A

Der Panther gilt als einer der besten Panzer des Zweiten Weltkrieges.Als Reaktion auf den hoch modernen, sowjetischen T-34 entwickelte das Deutsche Reich unter anderem den Panther. Er vereinte eine hohe Feuerkraft, sehr gute Beweglichkeit und ausreichenden Panzerschutz in einem gelungenen Design. Da er ohne Erprobung direkt von den Fabriken an die Front geworfen wurde, hatte der Panther anfangs ernste technische Mängel. Diese wurden jedoch beseitigt. Die hier ausgestellte Ausführung A ist technisch ausgereift gewesen. Der Panther sollte den Panzer IV als Standardpanzer ablösen, aber dieses Ziel wurde nie verwirklicht, da die Industrie dies nicht zu leisten vermochte. Dennoch wurde mit ca. 6.000 Exemplaren (alle Ausführungen) eine für deutsche Verhältnisse recht hohe Zahl erreicht. Das hier gezeigte Exponat ist ein Befehlswagen, der sich durch eine verbesserte Funkausrüstung zum Führen größerer Einheiten eignete. Man erkennt dies von Außen u.a. an der Sternantenne am Heck und am Fehlen der Maschinengewehröffnung neben dem Kanonenrohr. Das Fahrzeug wurde durch die französische Armee erbeutet. 1946 wurde es von Frankreich an Schweden verkauft. 1961 wurde der Panzer dem Panzerlehrbataillon 93 in Munster geschenkt und bildete den Kern der zukünftigen Lehrsammlung.

Turm eines Panzer IV

Der Panzer IV begann seine Karriere als Unterstützungsfahrzeug gegen Infanterie und Lkw.Dieser Turm gehört zu einer frühen Version des Panzer IV. Der im Panzermuseum gezeigte Panzer IV ist eine spätere Version, die durch eine lange Kanone zur Panzerbekämpfung optimiert wurde. Dieser Turm jedoch zeigt die ursprüngliche Bewaffnung des Panzer IV: die Stummelkanone im Kaliber 7,5 cm. Diese Kanone verschoss hochexplosive Granaten. Diese konnten keine Panzerung durchschlagen, erzugten aber einen Splitterregen, der eine verheerende Wirkung gegen "weiche" Ziele wie Menschen, Pferde und ungepanzerte Fahrzeuge hatte. Einer der Hauptgründe für die zahllosen taktischen Erfolge deutscher Panzer liegt übrigens im Design der Türme, das ab dem Panzer III gleich blieb: Im Turm waren drei Soldaten untergebracht, die eine klare Arbeitsteilung hatten. Der Kommandant beobachtete das Gefechtsfeld, beurteilte die Lage und traf die Entscheidungen. Der Richtschütze zielte und schoss; der Ladeschütze sorgte für Munitionsnachschub. Jeder Soldat konnte sich auf seine Tätigkeit konzentrieren und diese bestmöglich ausführen. In vielen anderen Panzermodellen dieser Zeit waren nur zwei, manchmal sogar nur ein Soldat im Turm untergebracht. Dies führte zur Überforderung des Einzelnen und damit zu einer geringeren Effizienz des gesamten Panzers.

Turm eines Panzer II

Der Panzer II hatte entscheidenden Anteil an den deutschen Erfolgen zu Kriegsbeginn.Der Panzer II bildete 1939 und 1940 zusammen mit dem Panzer I das Rückgrat der deutschen Panzerwaffe. Mit diesen kleinen Modellen errang die Wehrmacht die Erfolge der ersten Kriegsphase. Der Panzer II verfügte über eine Schnellfeuerkanone im Kaliber 2 cm und hatte damit eine deutlich höhere Feuerkraft als der Panzer I. Dennoch wurde er als Kampfpanzer schnell überflüssig, weil immer schwerer gepanzerte und bewaffnete Modelle die Schlachtfelder beherrschten. Der Panzer II wurde noch eine Zeit lang als Aufklärungsfahrzeug eingesetzt. Später wurden die Wannen genutzt, um andere Waffensysteme darauf zu montieren. So entstand z.B. die Wespe. Das Panzermuseum kann momentan nur den Turm und den Motor eines Panzer II ausstellen. Wir arbeiten jedoch an der Rekonstruktion eines solchen Fahrzeuges unter der Verwendung von Originalteilen.